Unter Tunern und Restauratoren in den USA gehört es zum guten Ton, historische Fahrzeuge mit komplett neuen, leistungsstarken Maschinen auszurüsten. Ob Hot Rod, Geländewagen oder Dragster: Die Freude am klassischen Auto und an der Leistung ist in Nordamerika ungebrochen.

Kein Wunder, daß die Autohersteller daraus ein lukratives Geschäft machen. Zum Beispiel Chevrolet: Die US-Marke bietet eine schier unüberschaubare Fülle von Motoren, Getrieben und Teilen an, um aus praktisch jedem markeneigenen Veteranen ein veritables Geschoss zu machen. Stolze 412 Seiten umfaßt der “2019 Performance Catalog”.

Chevrolet Motor

Zum Angebot gehören verschiedene Varianten des mittlerweile fast 65 Jahre alten “Small-Block”-Motors. Unter anderem bietet Chevrolet Performance diesen Motor mit Kompressor an; damit läßt sich die Leistung einer Corvette ZR-1 in die verschiedensten historischen GM-Modelle transferieren. Doch auch den “Big-Block”-Motor gibt es noch, und zwar in den Hubraumstufen 7,0 Liter, 7,4 Liter, 8,2 Liter und 9,4 Liter.

Je nach Version sind die GM-Motoren mit einer Einspritzanlage oder mit Vergasern kombinierbar, und neben modernen Automatikgetrieben mit acht und mehr Stufen gibt es auch Schaltgetriebe und klassische Vierstufen-Automaten.

Drei starke Exponate

Um zu umreißen, was sich daraus machen läßt, hat Chevrolet auf im vergangenen Monat auf der SEMA-Ausstellung gleich drei klassische Fahrzeuge gezeigt, die mit Performance-Komponenten auf den neuesten Stand gebracht worden sind.

Ältestes Exponat ist der C/10-Pickup von 1967; das Baumuster hat damals mit seiner modernen, muskulösen Form für Furore gesorgt. Hier ist er mit einer ZZ6-5,7-Liter-Small-Block-Maschine ausgerüstet, die über 420 PS und eine moderne Einspritzanlage verfügt. 20-Zoll-Räder, Tieferlegung und große Chromfelgen tragen dem Geschmack des SEMA-Publikums Rechnung.

Das elegante Chevelle-Laguna-Coupé des 1973er-Modelljahrs spielt hier stilistisch das Thema eines NASCAR-Rennwagens; Mattlackierung und LED-Lichtelemente sorgen für einen retrofuturistischen Auftritt. Unter der Haube sitzt die per Roots-Kompressor aufgeladene 6,2-Liter-Maschine aus der Corvette ZR-1; 755 PS sorgen für Fahrleistungen der Supersportwagen-Klasse.

Und schließlich zeigt Chevrolet noch einen K10-Silverado-Pickup von 1978 mit einer 360 PS starken 6,0-Liter-Maschine, die an eine Viergang-Automatik gekoppelt ist. Dieser Pickup wurde stilistisch nur vorsichtig modifiziert.

Der Phantasie sind für Freunde klassischer Boliden aus dem GM-Konzern also kaum Grenzen gesetzt. Pro forma weist der Hersteller darauf hin, daß derart modifizierte Fahrzeuge prinzipiell für den Einsatz auf abgesperrter Piste gedacht sind. Gerüchten zufolge soll es dem einen oder anderen Besitzer jedoch gelungen sein, eine völlig legale Straßenzulassung zu ergattern.


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