Unter den deutschen Premium-Herstellern ist Audi die Marke mit der kürzesten Geschichte. Zusammengesetzt aus einem Konglomerat von Marken begann erst in den 80er-Jahren der Aufstieg in die Spitzengruppe. Dort ist man heute fest etabliert – und es gibt ein Modell mit Kultstatus, dem der Hauptkonkurrent aus München, nämlich BMW, nichts entgegensetzen kann: Den Supersportwagen Audi R8. Jetzt hat die Marke ihn überarbeitet.

Nach der zeitlos gestalteten ersten Modellgeneration ist die zweite Generation des Audi R8 erst seit 2015 auf dem Markt. Fahrdynamisch vollzog sie einen Sprung nach vorn, und mit der Konzentration auf den V10-Motor wurde sie nochmals höher positioniert. Enthusiasten mußten unterdessen den Verlust der handgeschalteten Variante beklagen, und das Design präsentierte sich als etwas holzschnittartige Weiterentwicklung des Urmodells.

Die optischen Änderungen der jetzt vorgestellten Evolution beschränken sich weitgehend auf die Anbauteile. Es gibt eine Basisvariante und eine gehobene Version, die früher “Plus” hieß und jetzt auf den Anglizismus “Performance” hört. Sie verfügt über Differenzierungsmerkmale, die gegen Aufpreis allerdings auch beim Einstiegsmodell zu bekommen sind. Nach wie vor gibt es den Audi R8 mit geschlossener Karosserie oder als Spyder.

Der Kühlergrill ist breiter und spitzer geworden und wird oben durch drei funktionslose Lufteinlässe akzentuiert, die an den historischen Sport Quattro erinnern sollen; die Scheinwerfer sind innen dunkler abgesetzt. Die Seitenschweller zeigen ein neues Profil, und am Heck erstreckt sich jetzt eine dunkle Zierblende zwischen den unveränderten Rückleuchten. Gleichzeitig präsentieren sich die Auspuffblenden, bislang eigenständig gestaltet, jetzt im bekannten Stil der Modelle RS3, RS4 Avant und RS5. Der Audi R8 steht auf 19- oder 20-Zoll-Rädern, es gibt neue Reifensorten und eine überarbeitete Lenkung sowie neue Fahrwerkssoftware, die für verbesserte Rückmeldung an den Fahrer sorgt.

Über 330 km/h Spitze

Hinter Fahrer und Beifahrer sitzt nach wie vor ein freisaugender 5,2-Liter-V10-Motor, den es in zwei jeweils leicht angehobenen Leistungsstufen gibt: Die Basisvariante produziert 580 PS (plus 20) und 550 Nm (plus 10), darüber rangiert die “Performance”-Leistungsstufe mit 620 PS (plus 10) und 570 Nm (plus 30). Damit verbessern sich die Beschleunigungswerte im Vergleich zu den bisherigen Varianten um jeweils 0,1 auf 3,4 bzw. 3,1 Sekunden; die Vmax klettert um jeweils 2 auf 324 bzw. 331 km/h. Mit diesen Werten sichert sich der Audi R8 unter den aktuellen Supersportwagen einen Platz in der Oberliga.

Der neue R8 klingt anders als der Vorgänger, jedenfalls in der Europa-Variante. Das ist dem Otto-Partikelfilter geschuldet und dem Verzicht auf einen Klappenauspuff. In den USA darf der R8 hingegen wie bisher fröhlich trompeten.

Bei Einführung der zweiten Modellgeneration des Audi R8 wurde über ein turboaufgeladenes EInstiegsmodell mit Fünf- oder Sechszylindermotor spekuliert, das den V8-Saugmotor des Vorgängers ersetzen sollte; tatsächlich hat Audi von diesem Ansatz längst Abstand genommen. Es bleibt ausschließlich beim V10. Und es bleibt auch bei der Siebengang-Doppelkupplungsautomatik namens DL800-7Q. Man darf übrigens davon ausgehen darf, daß der bisherige, rein heckgetriebene R8 RWS in absehbarer Zeit einen entsprechenden Nachfolger bekommt.

Obwohl insgesamt von überschaubarem Umfang läßt das Facelift den R8 hochwertiger und deutlich frischer wirken. Und damit behält Audi einen Platz in der sportlichen Spitzenliga, von dem die meisten Konkurrenten nur träumen können.


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QuelleAudi
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