Als der aktuelle Audi RS6 Avant vorgestellt wurde, wirkte das wie ein kleiner Rückschritt: Der turboaufgeladene, 580 PS starke 5,2-Liter-V10 des Vorgängers wich einem 560 PS starken 4,0-Liter-V8-Biturbo. Doch die kurze Phase der Bescheidenheit war vorbei, als Audi eine Performance-Variante mit 605 PS nachreichte. Und jetzt, zum Ende des Lebenszyklus der Generation C7, gibt es einen kräftigen Nachschlag: Die exakt 150 mal gebaute Nogaro Edition kommt mit bis zu 705 PS.
Das erkleckliche Leistungsplus ist der Feinarbeit zu verdanken, die man dem RS6 Avant bei der Firma Abt im Allgäu angedeihen ließ. Neben der Leistungssteigerung um glatte 100 PS steigt das maximale Drehmoment von 750 auf 880 Nm. Und während die Beschleunigung beim regulären RS6 Avant je nach Paket bei 250, 280 oder 305 km/h endet, wird mit der Abt-Version eine neue, vierte Abregelschwelle eingezogen: Hier sind 320 km/h möglich. Damit bekommen die meisten anderen Verkehrsteilnehmer nur noch die zwei oval eingefassten Doppelendrohre des klangstarken Titan-Sportauspuffs zu sehen.
Zum Serienumfang gehören bissig ansprechende Kohlefaser-Keramikbremsen und die extrem agile Dynamiklenkung. Gegen Aufpreis gibt es das empfehlenswerte Hinterachs-Sportdifferential, und wer einen engagierten Fahrstil pflegt, sollte auch auf die serienmäßige Luftfederung verzichten und das alternativ angebotene, straffe RS-Stahlfahrwerk wählen. Das Modell steht auf 285er-Reifen der Serie 30, die auf 21-Zoll-Alufelgen aufgezogen sind.
Blau oder schwarz
Der Audi RS6 Avant Performance Nogaro Edition ist ausschließlich in der Traditionsfarbe nogaroblau erhältlich. Dieser Name zitiert die 1960 eröffnete Rennstrecke von Nogaro am Nordrand der Pyrenäen; sie hört heute auf den Namen Circuit Paul Armagnac. In dieser Farbe wurde übrigens auch der RS2 Avant lackiert – der Urvater der Hochleistungs-Kombis von Audi Sport.
Das Interieur dieses RS6 ist blau oder schwarz ausstaffiert; es verfügt über eine Plakette mit der Aufschrift 1/150, wobei die tatsächliche Produktionsnummer leider verschwiegen wird. Die Preise für den Kombi mit den Fahrleistungen eines Supersportwagens beginnen bei 124 200 Euro. In ein bis zwei Jahren dürfte es einen Nachfolger geben.
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