Die Marke Chevrolet ist in Europa so gut wie verschwunden: Einst mit großem Aufwand und erfolgreich eingeführt, fiel sie GMs Rettungsversuchen für Opel zum Opfer: Chevy mußte gehen, um Opel eine Chance zu geben. In Europa gibt es seitdem nur noch die Sportwagen Camaro und Corvette. Aber auf anderen Märkten glänzt Chevy mit anspruchsvollen Neuerscheinungen – beispielweise mit einer sparsamen und sauberen Diesel-Variante des kompakten Cruze für Nordamerika.

Jetzt kommt die Marke mit dem neuen Blazer auf den Markt – einem Modell, das auf die Historie anspielt. Und das erst einmal nicht nach Europa kommen dürfte.

Unter der Bezeichnung Blazer wurde 1969 ein eindrucksvoller Geländewagen auf Basis der Full-Size-Pickups vorgestellt, der in drei Modellgenerationen bis Mitte der 1990er-Jahre gebaut wurde; der kleinere S-10 Blazer lief noch ein Jahrzehnt länger, anschließend wurde bis 2008 der TrailBlazer gebaut. Noch heute gibt es unter der Bezeichnung TrailBlazer einen klassischen Geländewagen, der in Asien, Südamerika und (als Holden) in Australien angeboten wird.

Chevrolet Blazer

Der komplett neue Chevrolet Blazer, der jetzt in den USA vorgestellt wurde, ist allerdings kein Geländewagen von altem Schrot und Korn. Statt auf einer Kastenrahmen-Architektur basiert er auf einer front- bzw. allradgetriebenen Crossover-Plattform, die er sich unter anderem mit dem Cadillac XT5 teilt. Gebaut wird der neue Blazer im Nafta-Land Mexiko. Für Vortrieb sorgen konventionelle Vier- bzw. Sechszylinder-Saugmotoren.

Das Design wirkt vor allem in der sportlichen RS-Variante mit schwarzem Dekor recht martialisch und erinnert in vielen Details an den Camaro. In seinen anderen Ausstattungsvarianten tritt der Blazer deutlich zurückhaltender auf; unbedarfte Betrachter könnten ihn sogar mit einem modernen Crossover von Nissan verwechseln.

Konkurrenz für einen Ford

Der retro-futuristische Stil des neuen Chevrolet Blazer dürfte bei der Kundschaft gut ankommen. Und dennoch ist GM vielleicht ein bißchen zu sehr auf Nummer Sicher gegangen. Denn bei Ford in Dearborn, unweit der GM-Zentrale, arbeitet man mit Hochdruck an einer Neuauflage des Bronco. Bei diesem Modell handelt es sich um den klassischen Erzfeind des Blazer. Und seine Formensprache ist kantig-brutal.

Ford Bronco

Doch während die Öffentlichkeit der Premiere des Ford Bronco nach schier endlosen Ankündigungen mittlerweile mit einer gewissen Ermüdung entgegensieht, legt Chevrolet einfach vor. Beide Modelle hätten es übrigens verdient, nach Europa zu kommen – und sei es nur, um Amerika wieder ein bißchen mehr Respekt zu verschaffen.


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QuelleGM
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