Eine Tradition ist neu erstanden: Das Eisrennen im österreichischen Zell am See, erstmals 1937 als Tandem-Motorradrennen, seit 1952 auch mit Autos ausgetragen, war 1974 zugrundegegangen. Doch im vergangenen Jahr begann die Historie nach 45-jähriger Pause erneut – dank es Einsatzes von Ferdinand Porsche jr. und dem Unternehmer Vinzenz Greger.

Im Februar 2020 war es zum zweiten Mal soweit. Und die Kunde hat sich bereits herumgesprochen: Wo die Gäste 2019 in zwei Reihen standen, waren es heuer bis zu vier Reihen, die sich um die Piste drängten, um dem zweitägigen Spektakel beizuwohnen.

Man gibt sich selbstverständlich international, und so hört das Eisrennen auf die hochtrabende Bezeichnung “GP Ice Race”, doch dem urwüchsigen Charakter tut das keinen Abbruch. Wie schon im vergangenen Jahr traten die Fahrzeuge in verschiedenen Kategorien an, und als amüsante Zugabe fungiert der Skijöring-Wettbewerb: Dabei werden Skifahrer von Rennwagen über die Piste gezogen – heuer war darunter die Ski-Legenden Aksel Lund Svindal, Marcel Hirscher und Frank Wörndl.

Prominenz und Volk

Neben gesammelter Prominenz aus dem Volkswagen- und Porsche-Orbit wurden unter anderem die Designer Gert Hildebrand und Achim Storz gesichtet; Rennfahrer Hans-Joachim Stuck pilotierte einen March-Cosworth 714 von 1976, lackiert im zeitgenössischen Jägermeister-Dreß.

Auffällig war die starke Beteiligung der regionalen Bevölkerung; auch 20jährige haben allen Unkenrufen zum Trotz offenbar noch Freude an der Mobilität. Die Begeisterung, wenn etwa ein Audi Quattro im Drift vorbeijagte, war förmlich zu spüren.

Die Industrie ließ es sich unterdessen nicht nehmen, einige ihrer unvermeidlichen Elektroautos vorzuführen. Wie ferngesteuerte Spielzeugautos wischten die surrenden und ziependen Flitzer vorbei, während Industrievertreter unverdrossen die Eigenschaften der politisch erwünschten Technologie priesen. Im Nebel, der sich erst am frühen Nachmittag verzog, brummten derweil die Generatoren.


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