“Die Kunden mögen es, dass man den alten A5 erkennt”: Was der “Design-Community” als einfallslos gilt, wird von den Kunden offensichtlich goutiert. Die zweite Generation des Audi A5, gestaltet unter dem früheren Chefdesigner Wolfgang Egger, wirkt wie eine etwas nachgeschärfte Variante des Vorgängers. Erst auf den zweiten Blick zeigt sich, dass hier kein einziges Blechteil übernommen wurde. Mit dem neuen Audi A5 Cabriolet schließt Audi nun die neue A5-Reihe ab; der offenen Variante sind das Coupé und die fünftürige Fließheck-Version Sportback vorausgegangen.

Das neue Modell steht in einer stolzen Tradition, denn Cabriolets bietet Audi in dieser Klasse schon seit 25 Jahren an: Zunächst als Audi 80, dann als A4, schließlich unter der Bezeichnung A5.

Das A5 Cabriolet steht auf der aktuellen MLB-Evo-Architektur – einer Neuentwicklung, die nicht nur mehr technische Optionen für Telematik- und Assistenzsysteme bietet, sondern auch leichter ist als die Vorgängerplattform.

Zudem ist der offene A5 nicht nur 40 Prozent steifer als der Vorgänger, sondern auch im Konkurrenzumfeld das steifste Auto. Verantwortlich dafür sind größere Profilteile in den Schwellern und ein “Torsionsring” in der hinteren Stehwand zum Kofferraum. Der Wagen wird dadurch dynamischer, das Lenkverhalten präziser.

Tatsächlich sind selbst bei einseitig genommenen Speedbumps keine Verwindungen spürbar. Das verstellbare Fahrwerk ist auch im Dynamic-Modus komfortabel, doch die Straßenlage ist perfekt: Keine Spur von Springen auf schlechter Landstraße. Im Komfort-Modus ist das A5 Cabriolet fast zu weich.

Das Sportdifferential zu variablen Momentenverteilung überzeugt beim Kurvenräubern vollkommen; auf glattem Untergrund kommt beim Quattro das Heck schön herum.

Starker Antrieb

Das Modellprogramm umfasst derzeit zwei Diesel und zwei Ottomotoren; wie sind den A5 2.0 TDI mit 190 PS und den S5 3.0 TFSI mit 354 PS gefahren. Der 2.0 TDI nagelt deutlich hörbar und bringt das Audi A5 Cabriolet nicht so richtg in Schwung. Ein alltagstaugliches Sportgerät ist hingegen das Audi S5 Cabriolet – mit einem V6-Turbo, der grundsätzlich an einen Achtgang-Automaten gekoppelt ist: Das Audi-typische Doppelkupplungsgetriebe ist nicht für derartige Drehmomente ausgelegt. Der Sound ist beim S5 auch im Dynamic-Modus noch immer dezent.

Der Verdeckmechanismus des klassischen Stoffverdecks ist solide und einfach gehalten; mit geschlossenen Seitenscheiben und Windschott oben bleibt auch die Frisur tipptopp. Wird das Akustikverdeck spezifiziert, braucht man sich in Sachen Temperatur und Geräusche hinter keinem versenkbaren Hardtop (wie beim BMW 4er) mehr zu verstecken – bei gleichzeitig viel größerem Kofferraum.

Kuriosität: Das Verdeck kann man nun bei Fahrt bis zu 50 km/h mit einem kurzen Knopfdruck öffnen und schließen, ohne dabei auf dem Schalter zu bleiben – denn man soll sich ja auf Straße konzentrieren. Steht das Auto indessen, muss der Finger ununterbrochen auf dem Knopf bleiben. Wieso? Es könnte ja sein, dass sich sonst jemand die Finger klemmt…

Ein hilfsbereites Auto

Das Audi A5 Cabriolet ist um rund 5 Zentimeter länger geworden, und es bietet 23 mm mehr Schulterbreite. Hinten ist die Beinfreiheit um 18 mm gewachsen; dort kann man es auch längere Zeit aushalten.

Geholfen wird dem Fahrer von einer Armee von bis zu 30 Assistenzsystemen; zudem gibt es pfiffige Ideen wie etwa Mikrofone im Sicherheitsgurt, auch beim Beifahrer, für eine bessere MMI-Sprachsteuerung. Eine Kofferraumheizung ist erhältlich, und über das Klimabedienteil lässt sich der Kopfraum beheizen.

Zu bemängeln gibt es am Audi A5 eigentlich nichts; die Ingenieure haben an alles gedacht, sogar an 30 verschiedene Farben für die Ambientebeleuchtung. Wem das Design gefällt, der kann mit diesem Cabriolet, das es ab 44 000 (S5: ab 67 800) Euro gibt, nichts falschmachen.


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