Die “Hot Hatches” sind auch nicht mehr, was sie mal waren: Was Mitte der 70er-Jahre mit dem 110 PS starken VW Golf GTI begann, hat in Sachen Motorleistung mittlerweile luftige Höhen erreicht. Bis zu 310 PS leistet heute ein Golf R, und sein nobles Derivat, der Audi RS3, kann es sogar noch besser: Mit glatten 400 PS aus einem turboaufgeladenen 2,5-Liter-Fünfzylinder-Turbo ist er das aktuell leistungsstärkste Kompaktfahrzeug überhaupt.

In seiner zweiten Modellgeneration kommt der RS3 nicht nur als kompakter Hecktürer namens Sportback, sondern auch als Stufenheck-Limousine auf den Markt. Uns gefällt der etwas biedere Charme der Limousine besser, gerade mit dem großen Auspuff und dem großen Diffusor am Heck.

Ursprünglich vom gusseisernen Vierzylinder EA113 abgeleitet, haben die Ingenieure bei Audi Sport in Neckarsulm den Fünfzylinder so grundlegend überarbeitet, dass man von einem völlig neuen Motor sprechen kann. Das besondere an ihm ist, dass er hauptsächlich durch einen Alu-Motorblock 26 kg leichter geworden ist. Außerdem helfen die hohlgebohrte Kurbelwelle, eine Magnesiumölwanne, eine Aluminum-Ölpumpe und Leichtbau-Riemenscheiben. Das Ergebnis: Die ewähnten 400 PS, ein maximales Drehmoment von 480 Nm – und ein sagenhaftes Klangbild, das sich aus der speziellen Zündfolge ergibt.

Für die Kraftübertragung auf alle vier Räder ist ausschließlich ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe zuständig. Ein Handschaltgetriebe war zwar in der Diskussion, die hohe Verbauquote für den Automaten im TT RS hat aber letztlich den Ausschlag gegeben, auf das manuelle Getriebe zu verzichten. Beim Planen eines Überholvorgangs sollte man übrigens länger auf dem Minus-Paddel bleiben; der RS3 schaltet dann in den niedrigstmöglichen Gang. Der Spurt von 0 auf 100 km/h dauert übrigens nur 4,1 Sekunden, abgeregelt wird entweder bei 250 oder bei 280 km/h.

Im Vergleich zum TT RS ist die Spreizung zwischen Comfort- und Dynamic-Modus etwas kleiner ausgefallen; der Fahrspaß im RS3 ist genauso groß wie im kleineren, gleich motorisierten Sportwagen. Als Option gibt anstatt der 235er-Reifen rundum auch 255er-Reifen vorn, die erheblich mehr Grip auf der Vorderachse bringen sollen. Neben dem verstellbaren Magnetic-Ride-Fahrwerk gibt es in einem “Dynamic”-Paket auch eine normale Sachs-Feder/Dämpfer-Kombination, die noch sportlicher ausgelegt ist. Eine vordere Keramikbremse ist optional.

Als direkte Konkurrenz zum RS3 gibt es eigentlich nur die beden Mercedes-AMG-Modelle A45 und CLA45; der Golf R ist deutlich schwächer, und der BMW M2 zielt eher auf den Audi TT RS. Bis Mercedes-AMG seine 381 PS starken Modelle nochmals nachschärft, gebührt dem RS3 die Krone im Segment – ob nun als “Hot Hatch” oder mit Stufenheck.


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