Alt wirkte er eigentlich nicht, der BMW 4er, obwohl er im Konkurrenzumfeld das mittlerweile dienstälteste Angebot ist. Nachdem Audi den A5 neu vorgestellt hat und Mercedes neben dem relativ frischen C-Klasse-Coupe nun auch ein ungemein elegantes, neues E-Klasse-Coupé vorgestellt hat, war es an der Zeit, der sportlich-eleganten Baureihe eine Überarbeitung zukommen zu lassen. Geändert hat sich auf den ersten Blick wenig; man muss schon sehr genau hinschauen, um die jüngste Verion des 4er von dem Vor-Facelift-Mdellen unterscheiden zu können.

Das macht aber auch nichts, denn seine Form ist sportlich-elegant und aureichend weit vom 3er entfernt, auf dem der 4er basiert. Schon seit dem 3er-Coupé der Baureihe E36 ist die Coupé-Variante deutlich differenziert, und mit der aktuellen Modellgeneration unterstreicht BMW den eigenständigen Charakter durch eine neue Modellbezeichnung.

Geändert haben sich die Innengraphik der Scheinwerfer und Rückleuchten, es gibt neue Farben, Materialien und Dekorleisten im Interieur. Einige der Änderungen sind durchaus substantiell: Das Infotainment-System entspricht dem neuesten Software-Stand; es reagiert blitzschnell und ist intuitiv bedienbar.

Doch auch das Fahrwerk haben sich die Entwickler noch einmal vorgenommen. Je nach Ausführung wurden Dämpfer, Stabilisator und Vorderachssturz angepasst, um dem 4er auch noch die letzte Untersteuerneigung auszutreiben. Die Lenkung ist in der Mittellage nochmals präziser ausgelegt.

Das Antriebs-Portefeuille ist breitgefächert und umfasst Vier- und Sechszylinder-Motoren, Handschalt- und Automatikgetriebe sowie Hinter- und Allradantrieb. Wir haben das 440i Coupé genauer unter die Lupe genommen, das als Spitzenmodell im regulären Programm fungiert. Darüber rangiert nur noch der M4.

Fahrleistungen wie ein Sportwagen

Mit stolzen 326 PS und 450 Newtonmetern Drehmoment erreicht das 440i Coupé Fahrleistungen, die jedem Sportwagen zur Ehre gereichen würden. Der Spurt von 0 auf 100 km/h gelingt in glatten 5 Sekunden, und die abgeregelte Spitze von 250 km/h wird nach relativ kurzem Anlauf erreicht. Und während BMW auch weiterhin eine hervorragend abgestimmte und exakte Sechsgang-Handschaltung anbietet, so ist zu konstatieren, dass der Achtstufen-Wandlerautomat auch gehobenen Anprüchen genügt. Im Comfort-Modus werden die Gänge weich eingelegt, im Sport-Plus-Modus hingegen geradezu durchgepeitscht.

Der Sport-Plus-Modus gefällt uns ohnehin am besten: Die Instrumentierung leuchtet in aggressivem rot, das Gaspedal reagiert feinnervig, und das ganze wird untermalt von einem Klangbild, das nur ein Reihen-Sechszylinder in dieser Klarheit bieten kann. Die Sitze passen wie angegossen, und insgesamt vermittelt das 440i Coupé den Eindruck eines angespannten Muskels. Übrigens lässt sich die Stabilitätskontrolle mittlerweile ausschalten, ohne die Sport-Plus-Vorwahl zu verlieren, und überhaupt bietet dieser BMW reichlich Möglichkeiten zur Individualisierung.

Die Änderungen betreffen übrigens auch die fünftürige Variante namens Gran Coupé sowie – mit Ausnahme der Fahrwerks-Hardware – auch das Cabriolet. Dieses verfügt übrigens weiterhin (und im Gegensatz zu Konkurrenz) über ein Metall-Klappdach.

Neben dem innovativ-futuristischen Audi A5 und den eleganten Coupé-Derivaten von Mercedes-Benz proiliert sich der BMW 4er weiterhin als das sportlichste Angebot seiner Klasse. Ein echter BMW also, der am Steuer eindrucksvoll beweist, dass man den Entwicklern in München-Milbertshofen in Sachen “Freude am Fahren” weiterhin nichts vormachen kann.


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QuelleJens Meiners
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