Über die Massentauglichkeit von Elektroautos lässt sich trefflich streiten: Wer den Euro zweimal umdrehen muss und froh ist, abends überhaupt einen Parkplatz zu finden, dürfte seine Schwierigkeiten mit den surrenden E-Mobilen haben, mit denen jeden Abend eine Ladesäule angesteuert werden muss, wo dann auch noch deutsche Strompreise fällig werden. An diese Menschen richtet sich das Smart Fortwo Cabrio ED nicht.

Die oftmals recht betuchte Kundschaft dieses 25 200 Euro teuren Stadtflitzers hat andere Bedürfnisse: Man will beim Ampelstart der erste sein, die Stadtluft genießen, sich die letzte Parklücke vor dem Café schnappen – und dabei noch “bella figura” machen. All diesen Anforderungen wird der elektrische, offene Smart in perfekter Weise gerecht.

Denn sein im Heck angeordneter Drehstrom-Synchronmotor produziert 82 PS und wuchtige 160 Newtonmeter Drehmoment. Damit spurtet er vom Start weg blitzschnell nach vorn, und auch wenn der Schub bei höheren Drehzahlen spürbar nachlässt, wird die 100-km/h-Marke immerhin noch in 11,5 Sekunden durchmessen. (Bei 130 km/h wird abgeregelt.)

Kein Auto parkt einfacher und besser als ein Smart – nicht nur wegen seiner Kürze (er ist knapp 2,70 Meter lang), sondern auch wegen seines konkurrenzlosen Wendekreises von nur 6,95 Metern. Der war zum Entwicklungsziel geworden, weil der frontgetriebene Toyota iQ es geschafft hatte, die Smart-Vorgängergeneration zu unterbieten. Mittlerweile wurde der Toyota vom Markt genommen; Smart-Kunden profitieren weiterhin vom Ehrgeiz der Smart-Entwickler.

Luxus im Kleinstformat

Für luftige Fahrerlebnisse sorgt das Stoffdach, das sich elektrisch nach hinten fahren und absenken lässt; anschließend können händisch die Dachbügel abgenommen und im erstaunlich geräumigen Laderaum verstaut werden. Und natürlich ist der Smart ein Hingucker: Es stehen endlose Möglichkeiten zur Individualisierung offen.

Ob bunte oder dezente Farben, eine abgesetzte Tridion-Sicherheitszelle oder monochromer Look: Der Smart lässt sich zum veritablen Blickfang aufrüsten. Um Missverständnissen ob des ungewohnten Anblicks vorzubeugen: Hinter den sportlichen Alufelgen an der Hinterachse stecken keine Radnabenmotoren, sondern lediglich Trommelbremsen.

Das Ansprechverhalten der Bremse (zunächst wird elektrisch rekuperiert) fühlt sich im übrigens künstlich an, und auch die mit starkem Rückstellmoment agierende Lenkung wirkt gefühllos. Das macht bei diesem Lifestyle-Auto für den urbanen Bereich eigentlich nicht viel; für Fahrmanöver im hochdynamischen Bereich dürften bei den meisten Besitzern des Smart Fortwo Cabrio ED weitere Fahrzeuge in der Garage stehen.

Überhaupt sollte man sich nicht allzuweit von heimischen Gefilden entfernen, sofern die Reise nicht durch Zwischenstopps zum Nachladen der Lithium-Ionen-Akkus unterbrochen werden soll. Laut NEFZ schafft der Smart 155 Kilometer mit einer Ladung, im Verlauf unserer lediglich 58 Kilometer langen Testfahrt sank die angezeigte Restreichweite allerdings rapide auf letztlich nur noch 28 Kilometer. Eigentlich hätte ja noch für knapp 100 Kilometer Strom in den Akkus sein sollen.

Trotzdem: Der Smart Fortwo Cabrio ED macht Spaß; eigentlich ist er das fast ideale Stadtauto für betuchte Automobilisten. Noch besser kann es nur einer: Der Smart mit Benzinmotor. Die klassisch angetriebenen Modelle sind bis zu 165 km/h schnell – und obendrein noch günstiger.


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QuelleDaimler
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