Es gibt viele Arten ultimativer Auto-Erlebnisse: Cruising durch die Stadt, extremes Off-Road-Fahren, Vmax auf einer freien Autobahn. Oder das genussvolle Fahren auf einem der vielen phantastischen Alpenpässe. Hier sind die persönlichen Empfehlungen von Des Sellmeijer und Jens Meiners:

Großglockner Hochalpenstrasse (Des)

Zweifellos mein Lieblingspass in Europa. Die Großglockner-Hochalpenstraße ist nach dem Großglockner benannt, mit 3.798 Metern Österrechs höchstem Berg. Diese Straße hat alles, was man sich von einem Alpenpass wünschen kann: Großartige Ausblicke, weite Kurven, enge Haarnadeln – und eine eindrucksvolle automobile Geschichte.

Tip: Unbedingt sich die Zeit zu nehmen, die Stichstraßen zu fahren, die zur Edelweißspitze und zum Aussichtspunkt auf den Pasterzengletscher führen.

Daten: Scheitelhöhe 2504 Meter, befahrbar Anfang Mai bis Anfang November, 35,50 Euro.

Hahntennjoch (Jens)

Hahntennjoch

Man übersieht sie leicht, diese Verbindungsstraße zwischen dem Lechtal und Imst im Inntal, unweit der bundesdeutschen Grenze. Zum ersten Mal bin ich diesen Pass völlig zufällig gefahren, mit dem letzten NSX der ersten Generation, der damals im Fuhrpark von Honda Deutschland war. An der Westrampe schraubt sich die Straße gemächlich durch bewaldetes Gebiet hoch, doch oberhalb der Baumgrenze öffnet sich die Landschaft. Mit dem richtigen Auto kann man hier Superbikes jagen.

Tip: Das Wochenende vermeiden, denn ohne Radfahrer und Polizeikontrollen macht diese Straße mehr Spaß.

Daten: Scheitelhöhe 1894 Meter, geöffnet Anfang Mai bis Ende Oktober, öffentliche Straße.

Timmelsjoch (Des)

Das Timmelsjoch verbindet das österreichische Ötztal mit Südtirol; es ist einer der höchsten Alpenpässe und befindet sich auf der Nordseite in Privathand. Die österreichische Seite ist glatt, großzügig und verläuft zu einem großen Teil durch ein Hochtal; die Südflanke ist viel steiler, mit vielen Tunnels und grandiosen Ausblicken.

Tip: Direkt oberhalb von Hochgurgl, an der Mautstation, gibt es ein neues Motorrad-Museum, in dem es nicht nur hunderte klassischer Motorräder, sondern auch einige Autos zu sehen gibt.

Tip 2: Auf der Südtiroler Seite geht der Spaß mit dem Jaufenpass weiter. Am besten bleibt man anschließend eine Nacht in Meran, zum Beispiel in meinem Lieblingshotel dort, dem Miramonti: Der Blick und der Infinity Pool sind unglaublich.

Daten: Scheitelhöhe 2474 Meter, geöffnet Ende Mai bis Ende Oktober, Mautstraße (16 Euro)

Umbrailpass (Jens)

Umbrail Pass

Der 2501 Meter hohe Umbrail ist nicht nur der höchste Pass der Schweiz, er schließt sich auch an das nochmals höhere, auf italienischem Staatsgebiet liegende Stilfser Joch an. Nord- und Südrampe werden gerne als westliche Auffahrt zum Stilfser Joch genutzt; ich finde, der Umbrail macht noch mehr Spaß.

Tip: Das Stilfser Joch miitnehmen, zumindest über die Passhöhe fahren und einen Blick auf die kühne Ostrampe werfen.

Daten: Scheitelhöhe 2501 Meter, Wintersperre Ende Oktober bis Anfang April, öffentliche Straße

Nockalmstraße (Des)

Die Nockalmstraße ist ein verstecktes Juwel. Sie ist bei weitem nicht so bekannt wie Großglockner oder Timmelsjoch, und das ist schade, denn sie schwingt sich wunderschön durch eine eher liebliche Landschaft. Die Straßenoberfläche ist perfekt, und die Straße ist fast 40 Kilometer lanf.

Tip: Die Nockalmstrasse überschreitet zwei Berge und es gibt mehrere Restaurants; das beste Schnitzel gibt es in der Glockenhütte. Ganz in der Nähe gibt es die berühmten Kehren in Form eines Kleeblatts.

Daten: Scheitelhöhe 2049 m, befahrbar Anfang Mai bis Ende Oktober, Mautstraße (18 Euro)

Turracher Höhe (Jens)

Turracher Höhe

Früher krochen die Autos die geschotterte Straße im ersten Gang nach oben, und sie standen oft mit kochendem Kühler am Straßenrand: Bevor die großen österreichischen Tunnelprojekte verwirklicht wurden, war die Turracher Höhe einer der wichtigsten Alpenpässe. Und einer der anspruchsvollsten, denn die Steigung betrug bis zu 34 Prozent. Heute sind es 23 Prozent, und damit gehört dieser Pass noch immer zu den steilsten Europas. Die Landschaft ist eher lieblich, doch die Straße ist eine Herausforderung fürs Material. Automobilgeschichte wurde hier auch geschrieben: Hier testeten VW- und Audi-Vorstände die Prototypen des Audi Quattro.

Tip: An der Südrampe zweigt die Nockalmstraße ab.

Daten: Scheitelhöhe 1795 Meter, ganzjährig geöffnet, öffentliche Straße

Roßfeld-Panoramastraße (Des)

Eigentlich kein Pass, denn die Roßfeldstraße führt auf der gleichen Seite des Berges auf die Scheitelhöhe und wieder herunter. Dennoch ist diese Straße, die direkt an der deutsch-österreichischen Grenze entlangführt, ein Muss für Enthusiasten. BMW hat hier gerade den M550i xDrive vorgestellt…

Daten: Scheitelhöhe 1570m, ganzjährig geöffnet, Mautstraße (8 Euro)

Pillerhöhe (Jens)

Pillerhoehe

Ein wenig bekannter Pass, der von Jerzens im Pitztal nach Fließ im Inntal oder direkt in Kaunertal führt. Die Pillerhöhe war lange Zeit geschottert und ist noch heute keineswegs so gut ausgebaut wie die meisten anderen Pässe in der Region. Doch das macht ihren Reiz aus. Tolle Aussicht vom “Gacher Blick” ins Inntal. Leider empfiehlt das Land Tirol die Pillerhöhe mittlerweile als “Rennradtour” – am Wochenende gibt es vor den rasant bewegten Drahteseln und ihren papageienhaft gekleideten Lenkern kein Entrinnen.

Tip: Ein Abstecher ins Kaunertal mit seiner mautpflichtigen Gletscherstraße, die bis auf 2750 Meter führt.

Daten: Scheitelhöhe 1559 Meter, keine Wintersperre, öffentliche Straße

Falzarego (Des)

In den Dolomiten gibt es einige der dramatischsten Felsformationen der Welt, und dieser Teil Südtirols ist mit schönen, oft ruhigen Straßen übersät. Mein Lieblingspass ist dort der Falzarego, der das Wintersportgebiet Hochabtei/Alta Badia mit Cortina d’Ampezzo verbindet. Die Straße führt auf über 2000 Meter und bringt mich zuverlässig zum Grinsen.

Tip: Durch Cortina d’Ampezzo weiter nach Misurina, dort in eines der Restaurants am See.

Daten: Scheitelhöhe 2105 Meter, ganzjährig geöffnet (wetterabhängig), öffentliche Straße.

Kühtaisattel (Jens)

Kuhtai

Dieser schöne Pass kann in beide Richtungen gleichermaßen genossen werden. In West-Ost-richtung gefahren, kann er entweder aus dem Ötztal oder über eine relativ einsame Straße aus Haiming im Inntal angefahren werden. Die Zufahrten treffen sich in Ochsengarten, dann geht es abwechslungsreich mit schnellen Passagen und über kühn trassierte Kehren zur Passhöhe. Bei der Abfahrt nach Osten öffnet sich die Landschaft über viele Kilometer, bevor sie durch eine Schlucht führt und schließlich kurz vor Innsbruck endet. Die Autoindustrie führt hier übrigens regelmäßig Wintertests durch, und es kann durchaus passieren, dass einem ein Prototyp vors Objektiv rollt.

Tip: Im Kühtaier Dorfstadl auf der Passhöhe gibt es den objektiv besten Kaiserschmarren der Welt.

Daten: Scheitelhöhe 2017 Meter, keine Wintersperre, öffentliche Straße

Top 10 Beste Pässe der Ostalpen Map


NEWSLETTER ABONNIEREN

Unser Newsletter liefert täglich die neuesten Artikel und die spannendsten Geschichten direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Geben Sie uns einfach Ihre E-Mail-Adresse und los geht Ihr kostenloses Newsletter-Abonnement.

Teilen

Kommentieren Sie den Artikel

Please enter your comment!
Please enter your name here