An Audi arbeiten sich derzeit viele Kritiker ab. Aus dem Underdog ist eine extrem starke Premium-Marke geworden, die unter Chefdesigner Marc Lichte auch wieder ihre Linie gefunden hat. Das ruft Neider hervor. Auf sie findet die Audi jetzt die passende Antwort: Den Q8. Er schließt das Modellprogramm nach oben ab – als Crossover-Coupé der Spitzenklasse.

Audi Q8

Technisch basiert der Q8 auf dem Q7 – und er behält auch den Radstand dieses Premium-SUV. Das bedeutet bullige Proportionen: Tatsächlich stellt der Q8 in den Schatten, was es in diesem Segment bisher gibt: den BMW X6 und das Mercedes-Benz GLE Coupé. Denn deren Basismodelle sind kleiner als der Q7. Zudem sind sie stilistisch lediglich Derivate. Der Q8 hingegen verfügt über ein eigenständige Form – das ist deutlich sichtbar, obwohl der Prototyp noch mit Tarnfolie abgeklebt ist.

Audi Q8

Audi hat uns eingeladen, Platz zu nehmen und den technischen Projektleiter, Dr. Werner Kummer, auf einer Testrunde zu begleiten. Wir lassen uns nicht zweimal bitten. Auf leichten Zugimpuls öffnen sich das Türschloss elektrisch, die Seitenscheiben sind rahmenlos ausgeführt. Die Armaturentafel ist noch abgedeckt, aber es ist deutlich erkennbar: Der Q8 hebt auch im Interieur das SUV-Programm von Audi auf eine neue Ebene. Das ist mehr A8 als Q7.

Elektronik auf höchstem Niveau

Audi Q8

Erwartungsgemäß ist der Q8 mit einem ultraschnellen Telematik- und Infotainment-System ausgerüstet, das vielfache Möglichkeiten zur Individualisierung bietet. Das Platzangebot ist extrem großzügig, auch im Fond. Erstaunlicherweise will Audi nur ein fünfsitziges Layout anbieten. Dabei sitzt man hinten fürstlich.

Audi Q8

Der Q8 ist mit Fünflenker-Achsen vorn und hinten ausgerüstet, das Fahrwerk ist in drei Varianten bestellbar: Mit Stahlfederung und Dämpferregelung sowie in zwei Luftfederungs-Varianten. Eine optionale Allradlenkung verringert bei niedrigen Geschwindigkeiten den Wendekreis und sorgt bei Autobahntempo für hohe Stabilität. Die Kraftverteilung auf alle vier Räder erfolgt über ein mechanisches Mittendifferential.

Audi Q8

Auf der Testrunde meistert der Q8-Prototyp unebene Straßen souverän und durchmisst auch schnell gefahrene Kurven praktisch ohne Seitenneigung. Das Fahrwerk bietet hohe Reserven und ist schärfer abgestimmt als beim Q7. Die serienmäßige Progressivlenkung wird mit zunehmendem Einschlag immer direkter.

Audi Q8

Für den Vortrieb sorgt zum Marktstart ein 3,0-Liter-V6-TDI-Motor mit 48-Volt-Hybridisierung, später dürfte ein V6-Ottomotor hinzukommen, und wenn Audi einmal SQ8- bzw. RSQ8-Modelle nachreichen sollte, dürften auch V8-Motoren zum Einsatz kommen. Einstweilen lässt der V6-TDI, aus dessen exakten Leistungsdaten Audi noch ein Geheimnis macht, praktisch keine Wünsche offen. Der akustische Komfort entspricht dabei der Oberklasse.

Audi Q8

Alle kommenden Motoren werden ebenfalls mit einer Achtstufen-Automatik gekoppelt. Und die 48-Volt-Hybridisierung werden sie alle haben (bis auf einen möglichen Hochvolt-Plug-In-Hybrid).

Audi Q8

Im Sommer 2018 kommt der Q8 auf den Markt. Die Preise stehen noch nicht fest. Klar ist schon jetzt: Mit seiner futuristischen Form, dem sparsamen und sauberen Turbodiesel und seinem insgesamt selbstbewussten Auftritt besitzt er das Potential, die Kritiker der Marke zum Schweigen zu bringen.


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QuelleAudi
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