Vielleicht stimmte es wirklich, daß Opel bei GM nicht perfekt aufgehoben war. Nach vielen Jahrzehnten großer Erfolge war die Marke seit den 90er-Jahren erkennbar ins Mittelmaß zurückgefallen; der überraschende Totalausstieg von GM und die Übernahme durch den französischen PSA-Konzern scheinen erstmals wieder Potentiale freizulegen.

Das gilt auch für die kreativen Aspekte. Ein schönes Beispiel ist die Studie GT X Experimental, die einen neuen stilistischen Ansatz verkörpert. Gesucht wurde ein typisches Opel-Design und damit auch ein typisch deutsches Design.

Die anspruchsvolle Vorgabe ist erfüllt worden: Die Frontmaske präsentiert sich in Form eines Visiers – Opel spricht neudeutsch von einem “Vizor”, der sich auch im Innenraum widerspiegelt. Gleichzeitig unterstreicht die Bügelfalte in der Motorhaube und in der Frontschürze die Vertikale; Opel spricht von einem “Kompaß”.

Manta-Haube und Elektromotor

Zu den schönsten Details gehört die schwarzlackierte Fronthaube; sie zierte von den 60ern- bis in die 80er-Jahre die sportlichsten Opel-Modelle. Unter der Haube steckt leider kein leistungsstarker Benziner mehr, sondern es verbergen sich Komponenten eines Elektroantriebs; zudem will dieser Opel autonom unterwegs sein, und deshalb gibt es zahlreiche Kameras und Sensoren, die mehr oder weniger kunstfertig die Sinnesorgane des Fahrers simulieren wollen, um ihn zu ersetzen.

Das Sitzkonzept ist völlig neuartig; die Sitze sind am Mitteltunnel aufgehängt und erstaunlich bequem. Und es gibt weitere anspruchsvolle Details: Türen ohne B-Säule, 3D-gedruckte Elemente in den Sitzen. Das alles wirkt originell und modern.

Der GT X Experimental tritt mit 406 cm Länge im Format eines Kadett auf; die stilistischen SUV-Anklänge verweisen auf eine Romantik des Automobils, die aktuell kaum noch erlebt werden kann. Aber vielleicht kommen ja auch wieder bessere Zeiten. Dann, so bleibt zu hoffen, wird die schwarze Fronthaube wieder zur Motorhaube – wie zu den besten Zeiten der Marke.


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QuelleGTspirit
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