Die USA bleiben das Kernland des Fortschritts: Eine neue Automarke betritt die Bühne. Slate positioniert sich am unteren Ende des Marktes, im Gegensatz zu Tesla, Rivian und Lucid. Doch sie tut dies mit einem Fahrzeug, das echtes Kultpotential hat: Der Slate ist ein kompakter, zweitüriger Pickup-Truck, der in ein fünfsitziges SUV umgewandelt werden kann. Das Basismodell heißt „Blank Slate“ – und das ist es auch: eine Schieferplatte, eine Leinwand für Personalisierung.

Blank Slate: Ein Pickup von bestechender Einfachheit

Die Formensprache, entwickelt von der ehemaligen Volvo-Designerin Tisha Johnson, ist zeitlos und ausgesprochen „analog“: stark reduzierte Form, ausgefeilte Flächen und Proportionen, Stahlfelgen, klare Linien im Interieur – und Kurbelfenster. Der Slate rollt in genau einer Konfiguration vom Band, als Pickup, und in einer Farbe: schiefergrau.

Pickup und SUV.

Die Möglichkeiten zur Individualisierung sind jedoch nahezu unbegrenzt. Zum Beispiel gibt es zwei optionale SUV-Dachformen als Umbau: eine mit senkrechter Heckscheibe und eine „Fastback-SUV“-Variante mit geneigter Heckscheibe. Es ist auch möglich, den Slate mit Überrollbügeln zu konfigurieren oder die Türen abzunehmen.

Der SUV mit steilem Heckfenster bietet maximale Raumausnutzung.

Er kann mit Aufklebern verziert oder komplett foliert werden; letzteres kostet nur 500 US-Dollar an Material und ist auch zuhause leicht umzusetzen, da keine Bauteile entfernt werden müssen. Tatsächlich können so gut wie alle Modifikationen am Slate vom Kunden selbst vorgenommen werden.

Extrem reduziertes Interieur. Man beachte die Kurbelfenster.

Mit einer Länge von 443 cm, einer Breite von 179 cm, einer Höhe von 176 cm und einem Radstand von 277 cm ist der Slate absolut stadttauglich, zumal alle vier Ecken leicht einsehbar sind. Bei einer Sitzprobe hat uns der großzügige Platz auf den Vordersitzen beeindruckt. Der vordere Kofferraum bietet beeindruckende 198 Liter Stauraum, während die kurze Pritsche Platz für weitere 1047 Liter Ladung bietet; in der SUV-Variante sind es hinten (ohne Rückbank) noch 963 Liter.

Ideales Freizeitauto: Die Pritsche faßt über 1000 Liter.

Es gibt nur einen Antrieb: einen Elektromotor mit 150 kW/204 PS und 264 Nm Drehmoment, der die Hinterachse antreibt. Offroad-Exkursionen der extremen Art verbieten sich damit. Der Sprint von 0 auf 100 km/h dauert etwas über 8 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 144 km/h begrenzt. Der 52,7-kWh-Akku (ein optionaler 84,3-kWh-Akku ist verfügbar) kann mit bis zu 120 kW geladen werden, mit einer Reichweite von 250 bzw. knapp 400 Kilometern. Diese US-Angaben sind übrigens realistischer als die völlig übertriebenen, einem absurden Meßverfahren geschuldeten Reichweitenangaben in Europa.

Alternative Dachform für die SUV-Version.

Der vereinfachte Produktionsprozeß – der Slate wird an einem noch zu benennenden Standort im Mittleren Westen gebaut – sorgt für niedrige Kosten: Mit Auslieferungen ab 2026 wird der Grundpreis bei etwa 27.000 US-Dollar liegen, mit den noch bestehenden Förderungen, die allerdings in Zukunft durchaus abgeschafft werden könnten, sogar unter 20.000 US-Dollar.

Offener geht es nicht: Rücksitze im Freien, Türen ausgehängt.

Der Slate ist trotz seines kompakten Formats ein sehr amerikanisches Auto: Optimistisch, fahrspaßorientiert, flexibel. Schade, daß er vorerst nicht nach Europa kommen wird.


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