Nichts mehr los am Wörthersee, Golf R400 gekippt, Scirocco eingestellt – und obendrein visionäre Einlassungen der Konzernspitze zur schönen neuen Elektro-Welt. Seit dem “Dieselskandal” machen sich Freunde der Marke Volkswagen so langsam Sorgen: Nur noch Sparmobile und Elektroautos aus Wolfsburg?

Zumindest bezüglich der Volkswagen R GmbH kann nach unseren Informationen Entwarnung gegeben werden: Nach dem Führungswechsel von Ulrich Riestenpatt gt. Richter auf den früheren Motorsport-Manager Jost Capito stellt sich die sportliche Tochter deutlich aggressiver auf.

R-Modelle gibt es schon lange: Die Historie begann mit dem R32 auf Golf-IV-Basis, der Passat war als R36 verfügbar, und vom Touareg gab es sogar einen R50 mit 350 PS starkem V10-TDI. 2009 wurde die Division professionalisiert – und Richter setzte die so erfolgreichen wie profitablen R-Line-Varianten auf, deren Umfänge nicht im Nachgang, sondern direkt am Fließband verbaut werden.

Eine Gewinner-Strategie, doch mit den echten R-Modellen ging es nur gebremst weiter: Momentan befindet sich nur noch der Golf R im Angebot, immerhin in drei Karosserievarianten und weiterhin nicht nur mit Doppelkupplungs-Automatik, sondern auch mit klassischer Handschaltung verfügbar.

Totale Offensive

Doch die Beschränkung auf eine Baureihe ist obsolet, wie aus Wolfsburg zu hören ist. AMG zu schlagen ist die neue Zielvorgabe – und zu diesem Zweck wird derzeit eine ganze Reihe neuer Modelle geprüft, die nicht nur über sehr hohe Motorleistungen verfügen, sondern auch angepasste Karosserien bekommen dürften.

Neben einem deutlich extremeren Golf R und einem rund 300 PS starken T-Roc R dürfte es echte R-Versionen von Tiguan und Touareg geben. Auch beim Arteon ist eine R-Variante denkbar, die entweder über einen hochgezüchteten Vierzylinder oder einen turboaufgeladenen VR6 verfügen wird.

Der neue Ansatz kommt keineswegs zu früh, denn inzwischen drängt auch Hyundai in das prestige- und margenträchtige Segment der Hochleistungs-Derivate – mit den Modellen der N-Serie, die unter dem früheren BMW-M-Manager Albert Biermann entwickelt werden. Und in Affalterbach und in Garching dürfte man die Wolfsburger Aktivitäten ebenfalls mit Interesse beobachten, ganz zu schweigen von Neckarsulm, wo bei Audi Sport ganz ähnliche Projekte verfolgt werden.


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QuelleVolkswagen
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