Ein 500er-Mercedes, das markierte vor knapp 40 Jahren die Spitze: Satte 240 PS holte die Maschine des 1979 vorgestellten Spitzenmodells aus glatten 5 Litern Hubraum, verteilt auf acht Zylinder. Gekoppelt an eine Viergang-Automatik gelang der Spurt von 0 auf 100 km/h in 8,1 Sekunden, die Spitze lag dank der von Joseph Gallitzendörfer aerodynamisch gezeichneten Karosserie bei stolzen 225 km/h.

Der 500er-Schriftzug bedeutet im Jahre 2018, dass unter der Haube ein Dreiliter-Reihen-Sechszylinder sitzt. Der allerdings hat es in sich: Das von zwei Turboladern zwangsbeatmete Aggregat leistet 435 PS, obendrauf kommen 22 PS aus einem 48-Volt-Hybridsystem. Die 48-Volt-Hybridisierung des S 500 ist im Gegensatz zu Hochvolt-Hybridsystemen nicht dafür ausgelegt, rein elektrisch zu fahren.

Mercedes-Benz S 500

Das wäre auch überflüssig, denn die Auslegung des neuen Motors nach Euro-6d sorgt für extrem saubere Abgasluft. Hier entlastet die Hybridisierung den Verbrenner, zum Beispiel dann, wenn blitzschnelles Ansprechverhalten gefordert wird. Lohn des Aufwands, der sich im Gegensatz zu Hochvolt-Systemen in sinnvollen Grenzen hält, ist ein Zyklusverbrauch von lediglich 7,3 Litern pro 100 Kilometer.

Und dieser Verbrauch ist – ganz im Gegensatz zu den Phantasiewerten, mit denen die Kunden von Plug-In-Hybriden getäuscht werden – in der Realität problemlos nachvollziehbar. Unser Testverbrauch, herausgefahren auf elsässischen Hochstraßen und der deutschen Autobahn – lag wenig darüber, nämlich bei 9,3 Litern pro 100 Kilometer. Doch dabei wurde die Höchstgeschwindigkeit mehrfach erreicht: Bei 250 km/h läuft der S 500 deutlich spürbar in den Abregler. Der Spurt von 0 auf 100 km/h dauert ganze 4.8 Sekunden – ein Wert auf Sportwagenniveau.

Mercedes-Benz S 500

Bemerkenswert ist dabei der extrem hohe Antriebskomfort. Seidig und kaum hörbar dreht der Reihen-Sechszylinder bis an den Begrenzer, die 9-Stufen-Automatik schaltet unmerklich. Der Sprung vom bisher verwendeten V6-Motor ist deutlich zu bemerken.

Mit der Modellpflege vom Sommer 2017 ist die S-Klasse nochmals perfekter geworden; die Elektronik-Architektur ermöglicht zahlreiche Assistenzsysteme und ein extrem schnelles Infotainment- und Telematik-System. Schade finden wir, dass man das bisher verbaute Zweispeichen-Lenkrad entsorgt hat und jetzt in braver Konformität ein Dreispeichenlenkrad verbaut.

Mercedes-Benz S 500

Doch den Appeal der S-Klasse kann das nur unwesentlich schmälern. Und das Motorenprogramm bietet von den extrem sparsamen Diesel-Modellen über die seidenweichen 48-Volt-Reihen-Sechszylinder-Ottomotoren bis hin zu den klassischen Prestigemotorisierungen mit acht und zwölf Zylindern eine unübertroffene Auswahl an Optionen.

Der 500er ist dabei vermutlich wie vor knapp 40 Jahren die erstrebenswerteste Wahl. Nicht zuletzt deshalb, weil er heute die Hybrid-Technik in ihrer sinnvollsten Ausprägung nutzt.

Daten Mercedes-Benz S 500

Länge/Breite/Höhe 476/189/164 cm – Hinterradantrieb – 3,0-Liter-Reihen-Sechszylinder-Turbo – 9-Stufen-Automatik – 320 kW/435 PS – 520 Nm – Vmax 250 km/h (abgeregelt) – 0-100 km/h in 4,8 s – Zyklusverbrauch 7,3/100 km – 106 475 Euro.


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