Bei GTspirit beschäftigen wie uns normalerweise mit anspruchsvollen Auomobilen im gehobenen und oberen Preissegment – denn es geht um den Fahrspaß. Doch den kann man auch dort erleben, wo das Budget bescheidener ist. Auch für knapp über 3000 Euro? Ein Test des Datsun redi-GO, den wir anlässlich der NDTV Car and Bike Awards auf der Buddh-Rennstrecke nahe Delhi gefahren sind, soll es zeigen.

Das Segment der Kleinstwagen von 3000 bis 4500 Euro ist in Indien besonders stark, und es wird seit Jahrzehnten von Maruti Suzuki dominiert. Der schon ein Segment weiter oben sehr populäre Diesel spielt hier keine Rolle. Die Modelle auf der CMFA-Plattform von Renault Nissan wollten das Segment revolutionieren; der Renault Kwid wurde zu einem enormen Erfolg, und jetzt bewegt sich Datsun mit dem redi-GO in die andere Richtung, nämlich weiter nach unten.

Der Datsun redi-GO kostet umgerechnet nur rund 3300 Euro – das ist nochmals günstiger als der Go. Und er ist klein. Auf 342 cm Länge und 156 cm Breite ausreichend Platz für eine fünfköpfige Familie zu bieten, ist für die Designer eine echte Herausforderung. Sie müssen in die Höhe gehen: Der Redi-Go ist immerhin 154 cm hoch. Dafür sieht das Auto gar nicht schlecht aus: Die Front ist zwar kurz und gedrungen, von schräg hinten wirkt der Redi-GO aber relativ aggressiv und bedient sich einer Formensprache, die auch beim beim Suzuki Ignis ganz gut funktioniert.

Von innen wirkt der Datsun redi-GO ein bisschen langweilig: Die Handbremse, die beim etwas größeren Datsun Go nach alter Väter Sitte als Zughebel aus der Armaturentafel herausragt, sitzt hier konventionell auf die Mittelkonsole. Und das Platzangebot? Man ist auf Tuchfühlung miteinander, was natürlich daran liegt, daß der kleine Datsun für heutige Verhältnisse ungewöhnlich schmal ist. Das hat natürlich auch Vorteile: Im Stadtverkehr kommt er überall durch – auch dort, wo Premium-Kleinwagen vom Schlage eines Mini oder Fiat Cinquecento passen müssen. Der Kofferraum fasst immerhin 222 Liter.

Auch wenn die Form des Datsun redi-GO sich einen sportlichen Anstrich verleihen möchte: Fahrdynamische Ausnahmeerlebnisse sollte man hier nicht erwarten – jedenfalls nicht solche der erfreulichen Art. Der 54 PS starke 0,8-Liter-Saugmotor geht munter pochend und relativ vibrationsarm ans Werk, der Geschwindigkeitszuwach vollzieht sich im oberen Bereich jedoch nur noch in Zeitlupe, bis der redi-GO bei rund 140 km/h schließlich in den Abregler läuft.

Fahrwerk und Komfort

Wenigstens kommt der Fahrer so kaum je in Gelegenheit, den relativ niedrig angesetzten Grenzbereich ausloten zu müssen. Denn wenn der Redi-Go erst einmal die Bodenhaftung verliert, müssen mit der indirekten und gefühllos agierenden Lenkung Korrekturmaßnahmen eingeleitet werden, die stets von heftigen Wankbewegungen begleitet sind. Es empfiehlt sich also jener defensive Fahrstil, zu dem der phlegmatische Antrieb einlädt. Schließlich federt der Red-Go recht ordentlich, so dass auch längere Strecken nicht unbedingt zur Strapaze werden.

Der Datsun redi-GO ist ein leichtes und billiges Auto, das globalen Sicherheits-Standards nicht genügen kann; im Oktober 2017 kommen endlich verschärfte Sicherheitsnormen, existierende Modell haben jedoch bis Oktober 2019, um nachzuziehen.

Datsun Violet

Die Marke Datsun könnte übrigens auch auf den etablierten Märkten noch einmal lanciert werden. Dann jedoch sicher nicht mit Einstiegsmodelles à la redi-GO anbieten, sondern mit sportlichen Typen vom Schlage eines 240 Z oder der Rallye-Legende Datsun Violet.


NEWSLETTER ABONNIEREN

Unser Newsletter liefert täglich die neuesten Artikel und die spannendsten Geschichten direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Geben Sie uns einfach Ihre E-Mail-Adresse und los geht Ihr kostenloses Newsletter-Abonnement.

QuelleNDTV
Teilen

Kommentieren Sie den Artikel

Please enter your comment!
Please enter your name here