Fünf Kategorien, fünf Sieger, fünf Trophäen: Die Klassensieger und Finalisten zum “Deutschen Auto des Jahres” präsentieren sich als faszinierende Auswahl unter der besten Neuerscheinungen, die heuer auf den Markt gekommen sind.

Die Jury, mittlerweile 18 Köpfe stark, ist zum dritten Mal zusammengekommen, um bei Testfahrten den Gesamtsieger zu ermitteln. Ende 2018 hatte sich der Jaguar I-Pace den Sieg geholt, 2019 setzte sich der Porsche Taycan an die Spitze. Was diesmal anders ist: Nicht die fünf punktestärksten Modelle treffen aufeinander, sondern es sind bereits fünf Sieger. Sie haben sich in ihrer Klasse jeweils nach vorne geschoben – und treten nun gegeneinander an. Den Gesamtsieg wird sich das insgesamt überzeugendste und signifikanteste Modell holen.

Drei der fünf Klassen orientieren sich am Grundpreis: Die Klasse der Modelle mit einem Einstiegspreis von bis zu 25 000 Euro heißt “Compact”, in der Kategorie “Premium” treten Modelle bis zu 50 000 Euro Grundpreis an. Die nochmals höher eingepreisten Modelle heißen “Luxury”. Und es gibt zwei weitere Kategorien: “New Energy” für die Modelle, die per Wasserstoff oder rein batterieelektrisch angetrieben werden, “Performance” für die Sportwagen, Roadster und Hochleistungs-Derivate.

Die hochkarätige Runde von Journalisten und Industrievertretern, die bei GCOTY-Sponsor KST Motorenversuch in Bad Dürkheim zusammenkam, nutzte die Gelegenheit, um über die großen Themen der Branche zu diskutieren: Elektromobilität, synthetische Kraftstoffe, die Auswirkungen der Corona-Krise. Mit dabei: Der Entwickler und Zulieferer ZF Friedrichshafen, Unterstützer der ersten Stunde, und der Reifenhersteller Bridgestone, der über die brandneue Enliten-Technologie berichtete.

Dies sind die fünf Klassensieger – und einige Hintergründe, die vom Beratungsunternehmen Cision im Rahmen der Auswertung herausgearbeitet wurden:

Compact – Volkswagen Golf

German Compact Car Of The Year: Der Volkswagen Golf

Auch in seiner 8. Modellgeneration ist der Golf für viele Menschen das Auto schlechthin. In seiner Kategorie konnte er sich knapp vor die Konkurrenten auf der gleichen MQB-Evo-Plattform setzen: Den Seat Leon und den Skoda Octavia. Ein Vorsprung, der nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, daß der Golf die mit Abstand breiteste Antriebspalette vorzuweisen hat. Sie reicht vom Dreizylinder über Mild- und Plug-In-Hybride bis hin zu den Spitzenmodellen GTI, GTE und GTD. Der Golf R mit über 300 PS wird folgen. Doch schon ab 19 881 Euro gibt es den neuen Golf.

Premium – Volkswagen ID.3

German Premium Car Of The Year: Der Volkswagen ID.3

Vielleicht wird er einmal die Nachfolge des Golf als Kernmodell der Marke übernehmen, beim GCOTY-Award ist er eine Klasse höher einsortiert: Mindestens 35 575 Euro werden für den ID.3 fällig – ohne die marktverzerrenden Subventionen, die nur vorübergehenden Charakter haben. 204 PS stecken unter dem Blech, die Raumausnutzung ist sensationell. Und ja, der ID.3 vermittelt Premium-Charakter: Die Materialien sind sauber verarbeitet, der Kunde hat die Wahl zwischen konventionellem schwarz oder hellen Farbtönen. Zweitplazierter wird übrigens der Honda e, ein weiteres Elektroauto; in der Kategorie “New Energy” kehrt sich die Reihenfolge um.

Klaus Zellmer, Vertriebsvorstand von Volkswagen, sagt zu der Entscheidung der Jury: “Golf 8 und ID.3 haben bereits viele relevante Vergleichstests für sich entschieden. Daß beide Top-Modelle von der Jury insbesondere für ihre Umweltfreundlichkeit und ihre Innovationen ausgezeichnet worden sind, ist eine ganz besondere Bestätigung für uns alle bei Volkswagen. Umweltfreundlichkeit und Innovation sind die wichtigsten Bausteine auf unserem ‘way to zero’ mit dem Ziel, emissionsfreie Mobilität für alle zu ermöglichen. Der Golf 8 mit seinen hocheffizienten Motoren spielt dabei in der Transformationsphase eine genauso wichtige Rolle wie der vollelektrische und bereits heute bilanziell klimaneutrale ID.3.”

Luxury – Polestar 2

German Luxury Car Of The Year: Der Polestar 2

Der Sieger der Kategorie “Luxury” kommt den Siegern der Vorjahre, dem Jaguar I-Pace und dem Porsche Taycan, am nächsten: Auch der Polestar 2 ist ein Elektroauto, mit stolzen 408 PS und einem Einstandspreis, der mit 53 540 Euro nur knapp über der Schwelle zum Segment liegt. Dafür bietet er nicht nur überlegene Fahrleistungen, sondern auch eine Reihe hochinteressanter Designlösungen. Zweitplazierter im Segment wurde übrigens der Land Rover Defender.

Alexander Lutz, Geschäftsführer von Polestar Deutschland, reagiert so: “Die Auszeichnung beweist, daß die Elektromobilität auch in Deutschland auf dem Vormarsch ist. Es war immer unser Anspruch, mit Polestar 2 mehr als nur eine elektrische Alternative auf den Markt zu bringen, sondern ein hoch qualitatives Performance Fahrzeug zu entwickeln, das in direkter Konkurrenz zu allen Premiummodellen steht und begeistert. Wir sind sehr stolz, daß die Fachjury diesen hohen Anspruch bestätigen konnte.”

New Energy – Honda e

German New Energy Car Of The Year: Der Honda e

Während der Volkswagen ID.3 als das überzeugendere Premium-Fahrzeug bewertet wurde, überzeugten im Segment “New Energy” die spezifischen Elektro-Qualitäten des Honda e. Konzeptionell repräsentiert der Honda e die Idee des “Right-Sizing”, Infotainment und Connectivity sind der konventionell angetriebenen Honda-Palette um mehrere Jahre voraus. Dazu kommt ein avantgardistisches Design, das sich eng an die ursprüngliche Studie von 2017 anlehnt. Die Preise beginnen bei 32 997 Euro.

Nozomu Yamashiro, Präsident von Honda Deutschland, nahm die Trophäe entgegen und formuliert: “Der Honda e ist das zentrale Element der fortschrittlichen Elektrifizierungsstrategie von Honda, die über die reine Mobilität hinausgeht. Wir freuen uns sehr, Gewinner in dieser zukunftsorientierten Kategorie zu sein. Honda wird seinen Kunden in Deutschland auch weiterhin innovative Technologien zur Verfügung stellen, um den Fortschritt im Bereich der Mobilität und des täglichen Lebens voranzutreiben.”

Performance – BMW Alpina B3

German Performance Car Of The Year: Der BMW Alpina B3

Eine echte Überraschung: Der mit einem Einstandspreis von lediglich 79 202 Euro relativ erschwingliche Alpina B3 setze sich gegen sehr starke Konkurrenz durch, darunter unter anderem die Porsche 911-Derivate Targa und Turbo S, aber auch den Chevrolet Corvette C8. Doch die Entscheidung ist nachvollziehbar. Der B3 bietet mit seinen 462 PS Leistung im Überfluß, ist gleichzeitig efffizient – und er substituiert die dick aufgetragene Brutalität der BMW-M-Modelle durch eine gewisse Extravaganz und die Historie der Marke Alpina. Und schließlich war der BMW 3er bereits im letzten Jahr bei der Wahl zum GCOTY Zweitplazierter – direkt nach dem Porsche Taycan.

Alpina-Chef Andreas Bovensiepen kommentierte die Entscheidung der Jury so: “Es macht uns sehr stolz, daß wir mit der neuen Modellgeneration des BMW ALPINA B3 die renommierte Fach-Jury überzeugen konnten und in der Kategorie ‘Performance’ als German Car of the Year 2021 ausgezeichnet worden sind. Dieser Preis bestätigt das durchweg positive Feedback unserer Kunden, die den BMW ALPINA B3 wegen seiner souveränen Laufkultur und begeisternden Fahrdynamik schätzen.”

GCOTY – die Trophäen

Der Gesamtsieger, das Deutsche Auto des Jahres 2021, wird am 16. November 2020 bekanntgegeben. Egal wer das Rennen macht: Sieger ist die individuelle Mobilität. Denn die Freude am Automobil, das wurde in Bad Dürkheim spürbar, ist ungebrochen – und seine Bedeutung vielleicht größer denn je.


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