Eins ist klar: Der Hyundai-Konzern hat sich nicht nur aus Prestigegründen in die Crème europäischer Entwickler und Designer eingekauft. Die Koreaner meinen es ernst.

Hyundai i30 N

Längst hat sich das Design nicht nur von europäischen und japanischen Vorbildern emanzipiert, es setzt Maßstäbe. Und die einst gravierenden Defizite beim Fahrwerk gehören inzwischen der Vergangenheit an. Jetzt ist das oberste Segment dran. Mit dem sportlichen Kia-Spitzenmodell Stinger und der für 2020 in Europa erwarteten Nobelmarke Genesis soll die Konkurrenz in die Zange genommen werden. Und für sportliche Spitzenleistungen ist Hyundai N zuständig – gewissermaßen das Pendant zur M GmbH von BMW, zu Mercedes-AMG und zu Audi Sport, der früheren quattro GmbH.

Hyundai N ist eine Reminiszenz an Namyang; so heißt das Forschungs- und Entwicklungszentrum von Hyundai. Zuständig dafür ist Albert Biermann, bis vor wenigen Jahren Spitzenmanager der M GmbH in Garching. Mit der Übernahme Biermanns war endgültig klar, wohin die Reise geht. Intern hatte man die verschiedensten Szenarien durchgespielt – von einer lediglich kosmetischen Optimierung der Fahrzeuge mit Sportauspuffen und Dekorstreifen bis hin zu einer konsequenten Ausrichtung auf Hochleistung.

Hyundai i30 N

In zwei Monaten kommt die erste Frucht von Hyundai N auf den Markt – in Form des i30 N, einem Derivat des ansonsten eher unschuldig wirkenden i30 mit einem 2,0-Liter-Turbo, der 250 oder 275 PS leistet. Das maximale Drehmoment liegt bei satten 353 (mit Overboost 378) Nm. Damit sprintet der kompakte Koreaner in 6,4 bzw. 6,1 Sekunden auf 100 km/h; die Spitze liegt bei glatten 250 km/h. Der i30 N steht auf 19-Zoll-Felgen und 235er-Reifen der Serie 35; zusätzliche Querverstrebungen und Stabilisatoren erhöhen die Steifigkeit.

Klassische Schaltung

Und das schönste: Die Kraft wird über eine klassische Sechsgang-Handschaltung auf die Vorderräder übertragen (wobei ein elektronisches Sperrdifferential die Querdynamik erhöht). Ein Rev-Match-System ist ebenfalls an Bord, damit auch Anfänger beim Schalten mit Zwischengas auftrumpfen können. Hoffentlich lässt es sich abschalten.

Intern hatte man ursprünglich Bedenken, ob die Kunden den aggressiven Ansatz auf Anhieb verstehen. Die haben sich erledigt: Die speziell ausgestatteten ersten 100 Exemplare des i30 N waren binnen zwei Tagen verkauft. Und die Deutschen können sich schon einmal auf harte Konkurrenz vorbereiten.


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QuelleHyundai
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