Nach 38 Jahren Bauzeit hat Mercedes-Benz das G-Modell grundlegend erneuert. Kein Blech und keine Scheibe sind mehr austauschbar, das Interieur ist zeitgemäß geworden. Doch weil der Stil so bruchlos angepasst wurde, dürften die Puristen weiterhin zufrieden sein.
Anfang der 70er-Jahre begann die Entwicklung bei Steyr-Daimler-Puch in Graz. Damals stand der harte Militär- und Gebrauchseinsatz im Vordergrund. Zum Marktstart gab es vier Kernvarianten: Stationswagen lang und kurz, Kastenwagen, Stoffdachversion (s.o.)
Die Geländetauglichkeit wurde schon damals auf dem Hausberg der Grazer, dem Schöckl, getestet. Aber im Prinzip musste sich das G-Modell auf der ganzen Welt bewähren, zum Beispiel am Strand.
Die extrem sachliche Form ließ das G-Modell von Anfang an zeitlos wirken. Von Klassenlosigkeit konnte angesichts der stolzen Preise allerdings keine Rede sein.
Relativ früh gab es Ansätze, das G-Modell – etwa diesen braunen 280 GE in Kurzversion – zum Lifestyle-Offroader aufzuwerten.
Das Angebot wurde sukzessive um eine Pickup-Variante erweitert. Und aus dem W 460 wurde der W 461.
Gleichzeitig mit dem W 461 kam der W 463 heraus, der den größten Sprung repräsentierte: Die Scheinwerfer und Stoßflächen wurden abgrundet, der Innenraum viel komfortabler, an die Stelle von Hebeln und Gestänge, um den Antrieb zu bedienen, traten Drucktasten.
Zu den schärfsten Varianten zählte der faszinierende G 400 CDI mit 4,0-Liter-V8-Turbodiesel.
Das Cabriolet erhielt ein elektrisches Verdeck, eine stilistisch zwar sperrige, jedoch sehr komfortabel zu bedienende Variante.
Gut unterrichtete Kreise kennen die Bedeutung des vatikanischen Kennzeichens “SCV 1” an diesem Papamobil: “Si Christus vidisset” – “wenn Christus wüsste”…
Erst kam ein 6×6, dann der 4×4 – beide mit Portalachse vom Unimog. Das Heck ohne Reserverad unterstreicht die kubische Form dieses Sondermodells.
Wenn man Portalachsen vom Unimog, übriggebliebene Verdecke vom zwischenzeitlich eingestellten Cabriolet und die Rücksitzanlage eines Maybach mit einem 6,0-Liter-V12-Biturbo-Antrieb kombiniert, kommt der Mercedes-Maybach G 650 Landaulet dabei heraus.
Unklare Kante: Das G-Modell von 2018 ist komplett neu entwickelt, heißt aber weiterhn W 463. Man kann darüber hinwegsehen, denn die Operation ist perfekt gelungen.
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