Piëch ist wieder da – aber wir sprechen nicht von Ferdinand Piëch, dem Titanen der deutschen Autoindustrie. Es ist sein Sohn Anton, der den Namen wieder ins Gespräch bringt. Auf dem Genfer Autosalon steht der erste Prototyp eines Autos, der unter seinem Namen verkauft werden soll.
Es handelt sich um einen relativ kompakten zweisitzigen Sportwagen, der von drei Elektromotoren angetrieben wird. Einer davon befindet sich vorne, zwei hinten; die innovativen Lithium-Ionen-Batterien, über die Piëch in Kürze mehr verraten will, sich im Mitteltunnel sowie hinten über den E-Motoren untergebracht. Dank des innovativen luftgekühlten Batteriekonzepts soll das Fahrzeuggewicht unter 1800 Kilogramm bleiben: Ein mäßiger Wert für einen Sportwagen, ein hervorragender für ein Elektroauto.
Es gibt noch keine endgültigen Zahlen, wir vermuten jedoch, daß der Piëch Mark Zero eine Höchstgeschwindigkeit zwischen 240 und 260 km/h erreichen wird. Gemäß der einigermaßen anspruchsvollen WLTP-Norm soll er eine Reichweite von 500 Kilometern erreichen.
Piëchs Geschäftspartner ist Rea Stark Rajcic, für die Entwicklung ist Klaus Schmidt zuständig, der einst bei der BMW M GmbH und bei Qoros an zukunftsweisenden Modellen gearbeitet hat. Bei Piëch werden Entwicklung und Produktion weitgehend ausgelagert; es gibt nur 20 feste Mitarbeiter, extern arbeiten rund 200 Menschen an dem Projekt.
Die Zukunft ist (vielleicht) elektrisch
Die Plattform des Mark Zero ist extrem flexibel ausgelegt – sogar für den Fall, daß die Elektromobilität sich als Sackgasse erweist. Neben der vollelektrischen Variante könnte es einen Wasserstoff-Antriebsstrang, einen Plug-In-Hybrid-Antriebsstrang und sogar konventionell angetriebene Motoren geben.
Und das zweite Zukunftsthema, autonomes Fahren? Die Plattform ist zwar für diese Funktionen gerüstet, der Mark Zero wird jedoch ohne die Fähigkeit zum Selbstfahren auf den Markt gebracht. Denn er ist für Genießer gebaut, die gerne selbst das Volant in die Hand nehmen und das Autofahren ausdrücklich nicht an einen Rechner delegieren wollen.
Und die ihr Auto dann auch gerne ihr Eigentum nennen. Womit wir beim dritten Modehype wären: Car-Sharing-Angebote wird es bei Piëch nicht so schnell geben.
Diese romantische Beziehung zum Automobil spiegelt sich auch im eleganten, jedoch etwas generisch wirkenden Design wieder, das von den kurvigen Linien der 60er-Jahre inspiriert ist. Verantwortlich dafür ist der noch junge ungarische Designer Laszlo Varga.
Die Zeitschiene ist bereits definiert: Ende 2019 wird Piëch mit den Prototypentests beginnen, spätestens Anfang 2022 soll der Mark Zero auf den Markt kommen. Es folgt ein SUV, von dem es bereits konzeptielle Studien gibt. Drittes Modell soll eine viersitzige Limousine sein.
Anfang März wird der Piëch Mark Zero auf dem Genfer Salon enthüllt. Und ein großer Name kehrt zurück. Gerade bei Audi und Porsche wird man mit Interesse betrachten, was die neue Marke zu bieten hat.
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