Man mag von Crossover-Modellen halten, was man will: Die Familienautos im Flecktarn sind gekommen, um zu bleiben. Das autofahrende Volk hat sie ins Herz geschlossen wie ihre Timberland-Stiefel, ihre Jack-Wolfskin-Funktionsjacken und ihre Baseballkappen. Und auf dieser stilistischen Klaviatur spielen inzwischen beinahe alle Hersteller.

Da ist es nur zu begrüßen, wenn einmal frischer Wind durchs Segment weht. Und der kommt aus dem Westen, nämlich von der jungen Premium-Marke DS, die sich erst vor wenigen Jahren von Citroen abgespalten hat.

In alle Richtungen gewachsen

Der DS3 Crossback figuriert als eine Art Nachfolger des DS3, positioniert sich aber etwas anders: Während der DS3 – er ist mit reduziertem Motorenprogramm nach wie vor zu kaufen – ein echter Mini-Konkurrent war, wächst der 412 cm lange DS3 Crossback in alle Richtungen und ist zudem ein Fünftürer. Das höhergelegte Fahrwerk und unlackierte Kunststoff-Elemente sind unvermeidliche Ingredienzen im Crossover-Segment.

Dafür verbleibt die Haifischflosse an der Wurzel der B-Säule als Reminiszenz an den DS3, genau wie die Zweifarbigkeit der Außenhaut. Und die Matrix-LED-Scheinwerfer, bündige und elektrisch ausfahrende Türgriffe sowie die dreidimensionalen Rückleuchten wirken ungemein präzise und hochwertig.

Ungewöhnliches, kreatives Design

Das Interieur gehört zu den ungewöhnlichsten und interessantesten Entwürfen, die es in die Serie geschafft haben: Hier dominiert das DS-typische, vom modernen Louvre inspirierte Dreiecksmotiv, geschickt und modern umgesetzt. Die verarbeiteten Stoffe, Metalle und Lederqualitäten haben beinahe Oberklasse-Niveau. Für das helle Lederlenkrad haben die Designer regelrecht gekämpft.

Die verschiedenen Ausstattungsniveaus heißen Monmartre, Bastille, Rivoli und Opera; hinzu kommt eine Performance Line und zum Marktstart die Sonderedition La Prèmiere. Die Elektro-Variante hört zudem auf die Bezeichnung E-Tense, für sie gibt es eine Sonderfarbe und optional einen weißlackierten Kühlergrill.

Diesel, Otto, Steckdose

Die CMP-Fahrzeugarchitektur ist für konventionelle wie für elektrische Antriebe ausgelegt, und DS hat es sich bei der neuen Baureihe nicht nehmen lassen, dem klassischen Diesel- und Ottomotor eine vollelektrische Alternative zur Seite zu stellen. Alle Varianten sind frontgetrieben. Neben den zwei Dieselmotoren mit 100 und 130 PS (in Deutschland nur 130 PS) und drei Ottomotoren mit 100, 130 oder 155 PS gibt es einen von Continental zugelieferten 136-PS-Elektroantrieb, der den DS3 Crossback in 8,7 Sekunden auf 100 km/h und weiter auf maximal 150 km/h treibt.

Dabei handelt es übrigens nicht nur um eine kurzzeitig erreichbare Höchstgeschwindigkeit, sondern um eine zuverlässige Dauergeschwindigkeit. Das ist nicht bei allen Elektroautos so.

Wer Zugang zu einer 100-kW-Ladestation hat, kann den Lithium-Ionen-Akku in 30 Minuten auf 80 Prozent hochladen. An einer häuslichen Ladestation ist der Akku in 5 Stunden komplett aufgeladen. Das reicht im WLTP-Zyklus für über 300 Kilometer Reichweite.

Elektrisch wird es teuer

DS hatte überlegt, den E-Tense auch mit einer kleineren Batterie anzubieten, um die Kosten niedriger zu halten. Letztlich hat man sich für die Einführung mit großen Akkus entschieden, um das Image des Elektroantriebs zu verbessern; eine günstigere Version mit weniger Reichweite könnte aber jederzeit nachgereicht werden.

DS3 Crossback

Der Vertrieb des DS-Modelle läuft nicht mehr über das Citroën-Händlernetz, sondern über eigenständige DS Stores bzw. DS Salons. Die konventionell angetriebenen Modelle kommen im April 2019 auf den Markt, der Einstiegs-Benziner wird rund 25 000 Euro kosten. Für die im Herbst 2019 kommende Elektrovariante müssen allerdings knapp 40 000 Euro den Besitzer wechseln. Man darf von 10 bis maximal 20 Prozent Elektro-Anteil ausgehen.


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QuelleDS
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